Freitag, 16. November 2012

Mein Dreier-Tagebuch (#1)


(Quelle)

Ich hab meine Zweifel, ob es in der Zivilisation allgemein bekannt ist, aber das Kunstwort „Blog“ ist eine Verballhornung des anderen Kunstworts „Weblog“, was sich mit so viel wie „Netztagebuch“ übersetzen lässt. Hab ich mich ja bislang wenig dran gehalten, haha, und keine Sorge, ich beabsichtige auch in der Zukunft nicht, hier irgendwelche täglichen Belanglosigkeiten zum Besten zu geben (wer will denn das auch lesen?). Eine Art Zwischending soll nun diese Serie mit ihrem vollkommen trivialen Namen darstellen.

Bekanntlich hab ich im Rahmen eines Teambauwettbewerbs zum Thema Halloween (Top 3 nur knapp verfehlt, was natürlich auf den Mangel an Innovation zurückzuführen sein wird) mein erfolgsdekoriertes Dreier-Team veröffentlicht1. (Einen entsprechenden Eintrag poste ich hier natürlich auch noch; der wird die neuen Erkenntnisse aus den anstehenden Tests enthalten.) Normalerweise teste ich mein Zeug ja privat, aber nun ja, wo das Team jetzt sowieso mit all seinen Details bekannt ist und es zu 100% um den Spaß geht, da es in naher Zukunft höchstwahrscheinlich kein offizielles Dreier-Turnier um irgendwelche teuren Preise geben wird, dacht ich mir, kann ich ja ausnahmsweise mal das, was sonst nur in meinem Notizbuch und nur für mich privat stattfindet, in aufbereiteter Form ins Internet stellen. Damit es nicht nur in öden Listen mit ein paar Kommentaren endet, reicher ich das Ganze noch um die Videos der besten Kämpfe an. Viel Spaß!

Heute soll es nur ein Video von einem einzigen Kampf sein, aber zeitlich gesehen ist der sicher lang genug. Es geht gegen meinen ersten Japaner im Dreierkampf und ist das zweite Spiel gegen ihn.

Ja, diese undankbaren Bo3s, wie ich in der Teamvorstellung auch schon geschrieben hab... Das erste Spiel war ein recht unspektakulärer Sieg für mich, aber es hat ihm so einige Vorteile fürs zweite gebracht, darunter am nennenswertesten die „Informationsherrschaft“, so beschreib ich es jetzt mal. Von mir hat er im ersten Spiel im Prinzip alles gesehen, was er sehen muss, aber ich hab, eben weil ich so einfach gewonnen hab, nur eher wenig über sein Team in Erfahrung bringen können.

Warum erwähn ich das? Es kommt im Video ja gar mehrfach zum Tragen. Wahlglas und Trickbetrug beispielsweise konnte ich im ersten gar nicht sehen und es war auch nichts, was ich sonst an und für sich erwarten würde. Nicht ganz so überraschend, aber auch in die Kategorie fallend ist der Tiefschlag. Mit dem hab ich schon gerechnet ohne ihn zu kennen, aber in der Runde, wo ich ihn erwarte, macht er ihn einfach nicht, wodurch ich die Runde danach annehme, er hätte ihn doch nicht, und dann sieht man ja, was passiert. Find ich dann insgesamt natürlich nicht so toll, wenn ich einen Beschwörer komplett los bin und der andere ein Krüppel ist, während der mir gleichzeitig den TR stallt. Auch wenn es eher zufällig geschehen ist, dass Apoquallyp das Wahlglas gekriegt hat – mein Gegner hat das Wissen vom ersten Spiel durchaus eingesetzt und mich auf diese Weise gezwungen, kreativ zu werden.

Durch weitere Reflexion bin ich darauf gekommen, dass es überhaupt vielleicht weise wäre, wenn ich mal damit aufhöre, in Wiederholungsspielen immer noch meinen Standard-Lead zu bringen. Es ist ja nicht so, dass ich über das gegnerische Team komplett im Dunkeln bleibe, und mit ein bisschen Analyse ihrer Muster kann ich schon auf alternative Varianten auf meiner eigenen Seite kommen. In diesem Fall hier hätt ich beispielsweise einfach mal Despotar statt Dinodora versuchen können, weil Dinodora nur begrenzt nützlich gegen sein Zeug ist, und Despotar ein paar Sachen checkt, die da kommen könnten. Latias dazu war jedenfalls keine Überraschung, und es hätte auch Voltolos da stehen können (wegen möglichem Verhöhner). Realistisch gesprochen ist es letztendlich aber trotzdem jammern auf hohem Niveau, weil da genauso direkt Knakrack auf Despotars Seite auftauchen könnte und dann wär ich ungefähr da, wo ich vorher war. Angenommen ich mach das so und krieg deshalb eine erste Runde, bei der ich keinen Grund habe, einen Wechsel einzugeben, dann könnt trotzdem Kapoeras Fluchtknopf aktiviert werden, sodass dann immer noch sein Nachfolger in der Mitte das Wahlglas kriegt ohne es auch nur ansatzweise zu wollen. Sowieso beweist die Tatsache, dass sich gute und schlechte Starts bei mir ziemlich die Waage halten, sehr gut, dass ein Dreierkampf noch nicht wirklich in den ersten beiden Runden entschieden wird – vorausgesetzt man lässt sich nicht einfach abräumen, sondern antizipiert die Verluste, natürlich. Einziger Schönheitsfehler an diesem Gedankengang: Ich selbst hab noch nie nach einem guten Start verloren. Muss was damit zu tun haben, dass mein Setup keine Gnade kennt. ツ

Ach genau, auch noch erwähnenswert zum Video: Deshalb schwöre ich darauf, Zytomega defensiv zu EVen!

So, nun wär's aber kein „Tagebuch“, wenn ich nicht auch noch irgendwas einbringen würde, das konkret genug ist, um mit irgendwelchen Tagen assoziierbar zu sein – die nackte Statistik bei der GBU! Ja, in Wirklichkeit hab ich die Tage jetzt irgendwie doch nicht in die Tabelle geschrieben... Das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass es scheiße aussieht, wenn ich's mache, und eine besondere Semantik hätte es nicht. (Hab ich mir selbst jemals so offensichtlich widersprochen? Genießt es.) Sind jedenfalls 2 Tage à 4 Spiele gewesen, 10. und 12. November – welche Rolle auch immer es spielen mag. Leider bisher noch nicht so wirklich die Ausbeute an tollen Kämpfen, aber was will man machen außer es weiter zu versuchen...

# Herkunft Rating Team Ergebnis
1 Dominikanische Republik 1484 Spielverlauf 6-0 S
2 UK, Südostengland 1484 Spielverlauf 6-1 DC
3 unbekannt (engl. Namen) 1500 5-2 DC
Ein Sonnenteam mit grundlegendem Potenzial, hat mich ein bisschen mit manuellem Strolch-Sonnentag in Verbindung mit Solarstrahl geärgert. Davon abgesehen hat er aber viel mehr Schutzschild gemacht als gesund für ihn ist... Entsprechend ungefährdet war mein Sieg langfristig gesehen.
4 USA, Kalifornien 1500 Spielverlauf 6-0 DC
Gengar benutzt Fluch gegen Zytomega. Ich zu mir selbst im Geiste „bah nee, ich wollt den Pudding doch nicht so früh wechseln gegen die ganzen Psycho-Schwächen“, aber ein paar Runden später staun ich vielleicht fast genauso gut wie der Fragmichnicht auf der Gegenseite, weil Magieschild diesen indirekten Schaden einfach mal unterdrückt. Wie oft hab ich jetzt eigentlich schon mitten im Kampf vergessen, was Magieschild so alles macht?
5 Japan, Shizuoka 1507 5-0 S
Da ist er also, mein erster japanischer Gegner im Dreierkampf, und bei seinem Angebot in der Teamvorschau auch einer, den ich besser ernst nehme. Zum Kampf dann, 6-5 nach T1 und TR steht. Kaum Widerstand danach, wollte wahrscheinlich einfach nur nicht auf Flucht gehen. Womöglich ist das Feature bei denen ähnlich umstritten wie bei uns, wer weiß.
6 dito dito dito 4-0 S
Siehe Video und Text oben im Eintrag.
7 USA, Kalifornien 1500 Spielverlauf 6-0 S
8 Mexiko 1484 Spielverlauf 6-X DC
Terrakium kriegt den Prügler erst nach seinem Zug, und das sogar von Sniebel mit immer noch höherem Basiswert... Ich kann derweil ungestört den TR beschwören und seine Antwort nächste Runde ist... Eissturm. Letzter Lol-Moment ist sein Rotom, das sich selbst durch Einsatz von Delegator den Sandsturm-KO am Ende der Runde beschert. Hab keine Ahnung mehr, wie viele er am Ende noch hatte, aber ich war näher am 6-0 als er am 5-Y.

Das soll's denn für die erste Ausgabe meines Dreier-Tagebuchs gewesen sein. Nächste Woche gibt es erstmal wieder Retro und danach, mal sehen, hab da so einige Optionen in der Schublade, mit denen allein ich schon den Rest vom Kalenderjahr füllen kann. Ich werde versuchen, Abwechslung reinzubringen.

Achja, aber bevor ich mit der üblichen Phrase komme... Es gibt mal wieder ästhetische Neuheiten auf dem Blog! Zum einen gibt es ab sofort tatsächlich die einst angedeutete Literaturliste (sie steht ganz am Ende, wohlgemerkt – vielleicht hat ja auch jemand schon die erste Fußnote im Text gefunden?), wobei ich's letztendlich doch nicht direkt Literatur genannt hab, weil ich damit ausschließen würde, auch mal was anderes zu verlinken. Eine einfache Liste beispielsweise oder ein Rechner für irgendwas, die haben ja auch ihre Anwendungen. So, und zum anderen hab ich mich dem leidigen Thema der externen Links endlich mal angenommen: Das ach so schlimme Target-Blank2 bleibt! Auch ich kann jedem wärmstens nahelegen, den Gebrauch des Mausrades oder der Strg-Taste im Kontext der Bedienung des WWWs zu erlernen, aber die Argumente, die dafür genannt werden, fremden Content im eigenen Tab zu laden, sind viel mehr elitistisch als benutzerorientiert. Außerdem habe ich nicht vor, mir fremden Content „zueigen zu machen“, also bleiben externe Links in einem neuen Tab, wo sie auch hingehören, Punkt. Ansonsten scheinen die geistlichen Führer vom W3C sich mittlerweile auch mit der Realität abgefunden zu haben – an Beweisen mangelt es mir, aber Indizien gibt es genug. In diesem Sinne, zurück zu meinem Blog: Externe Links werden ab sofort mit einem entsprechenden Bildchen versehen. Wer allen Ernstes die Invasion der Tabs fürchtet, wird nun einerseits gewarnt und hatte andererseits sowieso jederzeit die Freiheit, ein einschlägiges Script in seinem Browser zu installieren.

Der Friede sei mit Euch.

Materialien

  1. Teamvorstellung auf dem BisaBoard
  2. (Informativer Blogeintrag zum Thema target="_blank")

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen