Sonntag, 4. August 2013

Ein internationales Blutbad steht bevor


(Quelle)

So, es ist keine Woche mehr hin und dann werden wir schon wissen, ob es mal wieder einen neuen Weltmeister geben wird... Hier nun endlich ein Rückblick zu den Landesmeisterschaften und ein Ausblick auf das große Finale!

Grobe Übersicht all jener Teams, mit denen Trips gewonnen wurden, und die jeweiligen Spiele sofern online verfügbar. Ihre (vor-(vor-))letzten Gegner sind allgemein nicht dabei mangels garantierter WM-Teilnahme und Qualifikanten ohne Trip sind nicht dabei, weil es ein heilloses Chaos wäre.

Südkorea

Sieger Videomaterial:
Finale 1 2

Europa, Milan

Sieger Weitere Teams und Statistiken:
Top 16
Videomaterial:
Finale (komplett; alle Altersklassen)
Beide Halbfinals (komplett)
Finalist
Halbfinalist
Halbfinalist

Europa, Bochum

Sieger Weitere Teams und Statistiken:
Top 16
Videomaterial:
Finale 1 2
Finalist
Halbfinalist
Halbfinalist

Europa, Birmingham

Sieger Weitere Teams und Statistiken:
Top 16
Videomaterial:
Finale (komplett)
Halbfinale (Spiel 3)
Finalist
Halbfinalist
Halbfinalist

Japan

Sieger Weitere Teams und Statistiken:
Top 32
Videomaterial:
Finale (alle Altersklassen)
Finalist

Nordamerika

Sieger Weitere Teams und Statistiken:
Top 32
Videomaterial:
Finale
Finalist
Halbfinalist
Halbfinalist

Im ein wenig weniger fernen Osten nichts Neues, Fragezeichen???

Südkorea, unerreichte Großmacht im E-Sport und aufstrebende Pokémon-Nation, hat einmal mehr die Knute eines harten Systems gefühlt. In die Endrunde zu kommen war mit drei GBU-Turnieren und einem Live-LCQ am Vortag noch einfach genug, wenn man einfach nur ein irgendwie guter Spieler war – das wirklich unfaire Element ist die Tatsache, dass pro Altersklasse nur der Sieger Qualifikation und Flug zur WM bekommen hat. Was für ein Unsinn, die hätten meiner Meinung nach sicher um die 4 verdient! Mit nur einem Qualifikanten heißt das also: Zur WM kommt entweder Sejun und niemand anders oder andersrum. Sejun ist es am Ende geworden, und jo, das ist sowohl gut als auch schlecht. Gut ist es natürlich, weil eine WM 2013 ohne ihn einfach doof wäre, und schlecht ist es offensichtlich, weil in einem Land mit so einem hohen Potenzial auch mal andere Leute die Chance kriegen sollten, sich zu zeigen, wie etwa ebenfalls starke „Teambaumaschinen“ wie Cheolhwan Y. oder Wonseok J. (Ersterer kam immerhin in die Top 4 – mit Latias und Raikou!1 bzw. einem Mischmasch meiner eigenen WM-Teams 2012 und 2013 und anderem Zeug ok, hier geht es nicht um meine ach so tollen Ideen, haha.) Wie dem auch sei, Sejun ist wieder dabei und nach seiner Vorstellung letztes Jahr und einer starken Saison danach ist er ein Favorit auf den Titel. Dreifachweltweister Ray bezeichnet ihn als „revolutionär“ und ein sehr gutes Beispiel dafür ist genau das Team, mit dem er sich qualifiziert hat. Der Archetyp ist, ganz im Stile großer historischer Revolutionen, auch an Europa und Amerika nicht vorbeigegangen, doch sein Ursprung liegt dort drüben in Südkorea. Wird er ihn auch in Vancouver bringen oder doch eher was anderes? Wahrscheinlich ist, dass Sejun ein offensives und risikofreudiges Team bringen wird, und ob er das alte Team nimmt oder nicht – es wäre für jeden andern weise, sich darauf vorzubereiten, irgendwann im Turnier womöglich gegen was Ähnliches spielen zu müssen.

Europa im Goldrausch

Wie lange ist 2012 eigentlich her, weiß das zufällig wer? Ich hab unsern Kontinent schlecht geredet wie kein Zweiter. Dann kam Nugget Bridge und damit der „Goldrausch“. Ich bin ein wenig enttäuscht, wie die NB-Community immer noch sehr Amerika-zentrisch ist, was in erster Linie an zwei Punkten liegt: einerseits die typisch amerikanische Arroganz mit insbesondere teils als fremdenfeindlich aufgefassten emotionalen Wutreden über bizarre (ja, denn bizarr sind sie wirklich) Veränderungen am System, und andererseits einfach die Undankbarkeit der stillen Masse, die sich allerhand Wissen und Weisheit von dort im Dunkeln aneignet und entsprechend wenig zurückgibt. Ich versuch's besser nicht, irgendwelche Behauptungen darüber aufzustellen, wo Europa ohne das Ganze heute stünde, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Europa heute nicht da wäre, wo es ist, wenn weder NB noch ein in Ausmaß und Qualität vergleichbares „Projekt“ gestartet worden wäre. Von daher, mal ein bisschen Werbung: Wenn NB auch Euern Teambau (signifikant) beeinflusst hat oder sowas, dann geht doch einfach hin und beteiligt Euch! Die Amis sind nicht so fremdenfeindlich wie sie manchmal rüberkommen und im Grunde genommen können die auch gar nichts dafür, weil andere Kultur, andere Erziehung usw. Sofern man sich nicht mit ihnen streitet, sind sie weitestgehend ganz nette Leute – genau wie die meisten Deutschen auch!

So viel dazu, gehen wir mal zu den Turnieren. Wäre Europa immer noch so ein halbgares Ding im globalen Vergleich wie 2012, hätte es bei der Verteilung der Flüge wahrscheinlich wenig Überraschungen gegeben, doch kam es ganz anders. Manche Favoriten haben sich immer noch durchgesetzt, andere sind auf Stein gefallen und wurden durch neue, begabte Leute ersetzt. Das Turnier von Milan ist schonmal ein richtig schönes Beispiel dafür: Matteo „Matty“ G., Italien- und Weltvize 2011, gewinnt sein erstes großes Turnier und um ihn herum drei Kandidaten, die bestenfalls lokale Bekannte auf der Rechnung hatten. So wie etwa Eloy H. aus Deutschland im Finale, zwar bereits mit Senior-WM-Erfahrung aus dem Vorjahr, aber jo, die Leute, die den da vorher gesehen hätten, kannste an einer Hand abzählen. Und ob er ohne NB auch dahin gekommen wäre, ist fraglich, zumal sein Team, das „IDM-Team“, auf dem berühmten Team von Wolfe basiert ist, das in Form einer äußerst tiefgründigen Analyse der ganzen Welt leicht zugänglich gemacht wurde. Noch extremer wird es mit dem andern deutschen Halbfinalisten Matthias „Tyvyr“ H., der einfach mal Bioscis (sprich: bye-o-sigh, so lustig es auch sein mag, den alten Stinkstiefel mit Namenskorruptionen zu trollen ツ) Regen-Team2 bis auf einen einzigen Moveslot gecopypastet hat – damit schlussendlich mehr mit erreicht als der Schöpfer, ironischerweise. Es ist ein starkes Team, aber nun ja, ein wenig bin ich dennoch enttäuscht, weil der Gute doch einst noch eine unserer größten Teambaumaschinen war! ツ Nummer vier wär dann ein eher unbekannter Spanier an Stelle der ganzen hochfavorisierten anderen Spanier im Turnier, und gespielt hat er einen der wohl ekelhaftesten Archetypen aller Zeiten: Abgesang. Fragt mich nicht, woher er das hat, aber solche Geschichten unterstreichen auch, wie die Welt zusammenwächst und wie niemand mehr davon ausgehen sollte, grundsätzlich erfolgreich zu sein. Nur ein kleiner Patzer und dann ist der Typ, der dir alles wegnimmt, ob du ihn kennst oder nicht, schon längst zur Stelle.

Gucken wir mal nochmal hin. Wir sehen: Italien war ganz schön verregnet, Deutschland dann noch mit ein bisschen Nieselregen (kein Wortspiel) und jeder Menge Dreck, und ausgerechnet die Insel dann so gar nicht mehr, was für eine Ironie! Und die Erklärungen dazu, die gehen mir aus... Es wäre natürlich, nach dieser ersten Woche zu erwarten, dass danach sowohl mehr Regen als auch mehr Anti-Regen auftaucht, aber kann nicht sagen, dass es wirklich so gekommen ist. Bochum wurde dann nochmal vom exakt gleichen Team, gespielt vom Bruder Alberto, gewonnen und hatte wohl den leichtesten Turniersieg des Trios, u.a. weil er im Viertelfinale natürlich nicht gegen den bereits siegreichen Bruder verlieren würde und im Finale eine Kombination aus gutem Matchup und müdem Gegner hatte. Muh. Über den andern Italiener ist mir bis auf seinen äußerst sandigen Sechser nichts bekannt, und die beiden Deutschen, die am längsten im Turnier überlebt haben, haben jeweils Upgrades von Rays Weltmeisterteam gespielt. Find ich irgendwie erstaunlich, wo ich geglaubt habe, der Archetyp sei nicht mehr so gut wie einst, vor allem weil die Erzfeinde (hauptsächlich Käfer, natürlich) des alten Teams im Laufe der Saison immer beliebter geworden sind. Zwischenbilanz: Klar besser als 2012 (wie oft will ich den Vergleich noch bringen...), aber trotzdem schon irgendwie... gemessen an den Erwartungen sicherlich nicht enttäuschend, aber einfach immer noch eher abwechslungsarm. So zumindest der erste Eindruck bzw. jener in den absoluten Spitzen – auf Top 16 runter gegangen löst es sich alles auf, wobei da dennoch jeder Ort so seine ganz eigenen Tendenzen hatte, lustigerweise. Siehe dazu auch die verlinkten Top 16 Teams oben, da hab ich's auf Englisch auseinandergenommen und werd es hier nicht so genau wiederholen.

Was dann endgültig unsere Gemüter bei Laune halten sollte, war das neue Skandal-Turnier von Birmingham. Dieses Nest hat ja sowas von ein Händchen für Ereignisse, die einfach... bizarr sind! Fangen wir mal positiv an: Der Skandal betrifft schonmal nicht die Halbfinalisten und darüber hinaus, und die haben darüber hinaus immerhin zumindest ein bisschen was anderes gespielt um dahin zu kommen. Finalist Abel „Flash“ S. folgt im erweiterten Sinne dem Beispiel der Deutschen von letzter Woche, indem er laut eigener Aussage sein eigenes WM-Team mit Zapdos über Voltolos genommen hat, aber aus den vorhandenen Videos wird klar, dass das nicht so ganz stimmt, sprich, er die Sets verändert hat, und damit der Dritte mit dem Cressgross-TR ist. Ich hab ja noch nie so wirklich verstanden, wie er oder auch Ruben mit solchen oberflächlich wirkenden Teams, die gewiss auch offensichtliche Schwächen haben, so erfolgreich sein können, aber andererseits versteh ich es doch sehr gut, weil die das Zeug einfach viel besser spielen als der ganze Rest. Dazu fällt mir auch ein, dass ich auf Showdown letztens mal dieses neue japanische Rain Room Team (mehr dazu im Japan-Abschnitt) nach eigener Fantasie nachgebaut hab und bin da (zweimal) auf Michael „Primitive“ F. gestoßen, Sieger der Utah Regional und mit einem Team, das aussieht wie frühes 2012. Ich dacht bei der Vorschau so, ok, das Kappalores könnt mich ein bisschen aufhalten, aber ansonsten klatsch ich den einfach mit der puren Gewalt der Fluten weg. Tatsächlich hat er mit diesem Team wirklich sehr gut umgehen können und mich direkt mal geschlagen. Es kam noch zu einer Revanche und die konnt ich immerhin für mich entscheiden, doch musst ich es mir hart erarbeiten. Der Faktor Trainer macht eine Menge aus, nie vergessen!

Diese Abschweifungen... Dabei hat doch auch der Sieger eine interessante Geschichte. Ben „Kyriakou“ K. kam 2012 noch mit einem Gary-Team durch das alte Quasilotteriesystem ins Finale und wurde aufgrund eines gewissen Zwischenfalls am grünen Tisch zum Sieger erklärt – und ist bei der WM im Anschluss untergegangen. Die WM hat aber so ihre ganz eigene Magie auf ihre Gäste und so kam es, dass dieser einst nur semi-kompetitive Spieler danach richtig angefangen hat und nun ist er wirklich genauso stark wie es sein Sturmmarsch durch das Turnier erwarten lässt. Die europäische und zudem namensverwandte Antwort auf Ben „Nightblade7000“ R.? So, und was jetzt so skandalös an diesem Turnier ist... ich widme dem einen eigenen Abschnitt, und der kommt genau jetzt.

PS: Na, welches wundervolle Pokémon hat denn alle drei Turniere gewonnen und wird auch die dritte WM in Folge gewinnen, hm? ツ

Wohltätigkeitsaktion für (und gegen) Europa

Boom! Die Organisation war in Milan und Bochum schon auf jeweils unterschiedliche Weisen fragwürdig genug für unser aller Geschmäcker, aber in Birmingham haben sie dann wirklich den Vogel abgeschossen. Sie haben ihren Zeitplan krass verfehlt und sich zudem den Luxus eines fetten 9-Runden-Swiss ohne Aufteilung gegönnt (aber Bochum kriegt Swiss-minus-1, obwohl die Organisation da noch am kompetentesten erschien, zumal die TCG-DM die größte Landesmeisterschaft Europas im deutlich turniererfahreneren TCG ist), um dafür bis spät in die Nacht zu spielen an einem verdammten Sonntag! Weil Ausländer zudem teils ihre Rückflüge noch am Abend hatten, wurden mal eben spontan die Trips aufs Viertelfinale ausgeweitet, das eigentlich nur die 3DSe kriegen sollte. Nette Sache natürlich aus der Sicht derjenigen, die das betrifft, aber es ist halt Schiebung und Beschiss aus Sicht aller anderen, das muss man schon so sagen, denn wenn es vorher bekannt gewesen wäre, dass man in Birmingham eine KO-Runde weniger für das ultimative Ziel gewinnen muss, hätten so einige Leute ihre Reisen bestimmt anders geplant... So. Nun bestand aber noch die mathematische Möglichkeit, dass Birmingham-Viertelfinalisten den Trip dann ohne Einladung kriegen würden, also wurden die Einladungen von Top 16 der Championship Points mal eben auf Top 32 verdoppelt! Ironischerweise haben viele darin noch die geringste „Veränderung“ gesehen, weil angeblich kaum jemand die WM-Teilnahme aus der eigenen Tasche bezahlen würde, aber Fakt ist, der Einfluss dieser Erweiterung ist gigantisch... Es werden tatsächlich die Meisten dieser zusätzlichen 16 dabei sein – die einen wirklich aus der eigenen Tasche, die andern als Begleitung für Minderjährige mit gewonnenem Trip – und damit ist Europa ohne jeden Zweifel überrepräsentiert. Südkorea hat immer noch nur einen, Japan hat nur zwei, und die Amis kriegen (entgegen vereinzelter Erwartungen) keine Erweiterung (und zwei Leute sind nicht qualifiziert, weil sie nur sage und schreibe zwei CPs zu wenig haben, und einer davon wurde undankbarer 9. bei einer schweren Regional...). Nicht zu vergessen auch der Fakt, wie man für nur einen guten Tag in Europa sich schon qualifiziert, wohingegen man in Nordamerika deren 3-4 braucht, einschließlich höherer Reisekosten (da frag ich mich ja, wie die das alle so gut bezahlen können... haben die einfach grundsätzlich höhere Einkommen da, oder sind die bekannten Namen einfach nur alle reich?).

Ich bedaure die dadurch aufgekommene Xenophobie, doch die Empörung unserer amerikanischen Freunde empfinde ich als absolut gerechtfertigt. (Bizarr find ich jedoch, wie sie dazu neigten, Platz 17 bis 32 negativistisch zu generalisieren, aber konkreten Individuen aus dieser Gruppe von Spielern dieselbe Anerkennung wie den ersten 16 entgegenzubringen.) Der Druck liegt nun bei den begünstigten Europäern, bei der WM woanders als an den Tischen mit den höheren Nummern zu landen. Ich geh nicht davon aus, dass der Drops zu schnell gelutscht sein wird.

Ach ja, ich wollte doch die Teams der Leuten mit Trips zeigen! Wir haben zwei Stück mit Details3,4 und die andern einfach wieder in Bildchen. Spezielle Gratulation übrigens an Matthias „Lega“ S., im Gegensatz zu Idioten wie mir eine gute Saison gespielt und auch einer meiner landsmännischen Lieblingsteamkonstruktoren.

Qualifikant
Qualifikant
Qualifikant
Qualifikant

Nidoqueen, Rexblisar, Skelabra, Bronzong und von mir aus auch Togekiss! Das ist doch sehr schön, sowas bei so einem großen Turnier erfolgreich zu sehen, insbesondere mal im ach so innovationsfeindlichen Europa.

Japan auf dem Weg zu altem Glanz?

Es ist noch ein furchtbar langer Weg mit dem traurigen System, das die haben, soviel ist mal sicher... Doch was sie dieses Jahr geboten haben, das ruft sehr viele Erinnerungen an jene Zeiten ins Leben, als sie noch die Welt auf begeisternde Weise dominiert haben. Das gute alte Japan ist der Grund für viele Dinge, die ich tue, und so blöd es klingt, aber ich wünsch mir sogar noch mehr mal wieder einen japanischen Weltmeister als endlich mal einen europäischen. Trotzdem: Ich glaube, der europäische ist wahrscheinlicher als der japanische dieses Jahr. Japan ist sowas wie die „kleine Unbekannte“, nachdem die beiden erfolgreichen Spieler im Gegensatz zu Leuten wie den gescheiterten Satoru „huuuryu“ M. oder „Katsumi“ nicht als große Namen gelten, doch nun ja, was hat das bei Japan schon zu sagen? Richtig, nicht viel. Ich habe auch noch nicht vergessen, wie sie das Duo von 2012 überall verrissen haben und dann war es am Ende nur ein verfehlter Draco Meteor (bzw. ein nichtvorhandener Drachenpuls), der Jumpei davon abgehalten hat, den Doppelweltmeister zu entthronen. Vergessen wir auch mal nicht die Qualifikation, den Japan Cup auf der GBU, wo das lokale Metagame interessante Wendungen genommen und auch die Welt mal ein wenig beeinflusst hat, mit Erzeugnissen wie Eruption-Feuerjuwel-Heatran („Eruptran“ als gebräuchliches Kunstwort für uns) mit Sonnentag-Bronzong, Snibunna mit langsamem Wahlschal-Terrakium (Terracotta 2.0) oder der eleganten Raikou-Scherox-Irokex-Regen-Kombination, der ich schon im März bei der IC über den Weg gelaufen war5.

Was hat sich also durchgesetzt? Gewonnen hat mit Ryosuke „Gebebo“ K. erneut ein Eruptran-Team, mit Doppeldjinn und typischen...untypischen TR-Mons, das Despotar vor allem. Im Video sieht man es nicht so genau, aber das Moveset lautet tatsächlich: Steinhagel, Knirscher, Schleuder (mit Eisenkugel) und Sonnentag! Ich nenn das Set „des Schicksals Rache“, denn dass ein TR-Despotar ohne Schutzschild eine Landesmeisterschaft gewinnt, das war sowas von überfällig, haha! ツ Auch hatte das Meistagrif Hammerarm und damit ist das Team schlussendlich genau wie mein gutes altes TR und Anti-TR in einem. Nur viel kranker, wenn man so will. Und schwer zu sagen, inwiefern es noch unter Bo3 funktioniert. Hätte durchaus klappen können, weil die WM immer auch gewissermaßen das Erwachen der Gimmicks ist. Das konkrete Team ist dennoch nun einfach so bekannt, dass es wahrscheinlich besser wäre, neu zu bauen. Erinnern wir uns auch dran, dass der eine von zwei Japanern, der 2012 zur WM nicht neu gebaut hat, sich mit 3-3 nach der Vorrunde verabschiedet hat.

Bei allgemeinerer Betrachtung stellt sich auch die Frage, welche Rolle Eruptran eigentlich bei der WM spielen wird. Es wäre keine Überraschung, wenn sowohl diverse Leute es spielen als auch diverse andere Leute sich besonders gut drauf vorbereiten. Der Japan-Finalist Yuki „Haruto“ M. beispielsweise hat sein Team gebaut, um das siegreiche Eruptran-Team vom Japan Cup hartzukontern und hat nebenbei auch mal noch alles andere mitgenommen, was weder gegen Wasser noch TR gute Antworten hatte. Das Finale war halt ein trauriges Spiel ganz nach dem Willen der Matchup-Keule, aber die Spiele davor, die ich auf dem Livestream gesehen hab, scheiß die Wand an, die waren eine Parade, Mann... Taktik ist klar: TR bringen, manchmal auch noch Regen bringen und in jedem Fall mit Wutpulver + Fontränen aufräumen. Die Gegner hatten ähnlich wie der Sieger ganz normale Mons doch auch mit „normalen“ oder sonstwie ungünstigen Sets und folglich konnten sie wenig machen. Ich habe die Vermutung, dass der es nie im Leben durch einen anderen Kontinent geschafft hätte mit der Masche, aber sicher hätte er immer noch ein paar Leuten gehörig den Tag versaut, haha. Bin gespannt, ob er auch für die WM einen guten Metagame Call hinlegt, genau wie Jumpei vor einem Jahr.

Wir beenden den Abschnitt damit, dass Japan erstmals eine LCQ-Invasion plant. Die Gerüchte bewegen sich zwischen 20 und 40 Leuten und das ist zahlenmäßig ungefähr auch das Kontingent an Deutschen, das die Reise nach Italien auf sich genommen hat – und es kamen ja zwei Deutsche durch bei der Unternehmung, vielleicht also nun zwei Japaner durch den LCQ?? Sofern sie fleißig Bo3 üben absolut machbar, und ich glaube, wir alle – auch die Amis – würden gern mehr Japaner in der WM sehen. KAAAAAAAAAAAA

Ahja, ansonsten wissenswert: Japan ist ironischerweise gar nicht mehr so wirklich der Herd der Innovationen, zumindest nicht in den wichtigsten Turnieren. Sowohl Nordamerika als auch Europa, beide etwa gleichauf in der Vielfalt, haben Japan den Schneid sowas von abgekauft, es ist unglaublich... Na ja, trotzdem muss man eben schon sagen, dass Japan mit diesem zugangsbeschränkten Turnier ganz andere Voraussetzungen hatte. Hätten sie an Stelle des Japan Cups und dieser Chose hier ein richtiges Turnier gehabt, bin ich mir sicher, hätte das Metagame ein bisschen anders ausgesehen.

Dritte Meisterschaft, zweite Packung von Meistern für die USA

Beziehungsweise Nordamerika, hatte Kanada ja nur 2012 ein eigenes Endturnier... Böse Zungen könnten sagen, die bizarren Veränderungen gehen weiter: Das Turnier hat lustigerweise sogar ein paar Spieler weniger als das vom Vereinigten Königreich, verfehlt damit auch die offizielle Grenze von 350, die für Top 32 statt Top 16 ausgelobt wurde, um ein paar Hanseln, aber trotzdem kriegen sie Top 32! Wie gern hätten wir das doch auch in Europa gesehen, aber es sollte nicht sein... Und die absolute Wahrheit ist, dass Turniere so groß wie diese beiden im TCG Top 64 kriegen würden. Ich habe gewisse Zweifel, inwiefern so überdimensionale KO-Runden noch einen Unterschied zum reinen KO-System von einst machen, aber nun ja, es ist eben die Regel, dass ein Schweizer System eigentlich nur 3/4 aussieben sollte. Der Spinner, der hier schreibt, gehört übrigens sowieso zu den schlechteren 75% Deutschlands. Juhuu!

Wie dem auch sei, die US Nationals 2013 sind ein historisches Turnier, das kann man wohl so sagen. Durch einen Zufall ergab es sich, dass ganz genau alle 7-2 und besser in die KO-Runde gekommen sind. Auch wenn das eine härtere Grenze ist als es sein sollte – so sauber war es noch nie und wer weiß, ob es das jemals überhaupt wieder wird. Vielleicht nicht mehr unbedingt das schwerste Qualifikationsturnier aufgrund der Top 32, aber auf jeden Fall wie gewohnt das anspruchsvollste. Das Metagame hat einmal mehr Diamanten des Teambaus an die Erdoberfläche gebracht und, nun ja, es dürfte auch recht angenehm zu spielen gewesen sein, wo wir ja auch wissen, dass sich der blöde Regen in erster Linie an den höheren Tischen aufgehalten oder einfach gar nicht wirklich existiert hat! Betrachtet man auch den Saisonverlauf dadrüben, ist das durchaus erstaunlich, weil es vor allem im Winter einen großen Regen-Boom gab. Geblieben allerdings sind in erster Linie die Pilze. Nordamerika ist das neue Pilz-Königreich. Sorry, die Prinzessin ist in einem anderen Schloss!

So, nun geht der Blick mal zu den siegreichen Teams. Absolut phänomenal, diese Teams haben alle einen großen Anteil an Individualität! Eines davon mag zwar wieder mal von einem andern schlauen Kopf kopiert6 worden sein, aber so scheint es heutzutage halt zu laufen (weiter unten mehr dazu). Die Hauptidee hinter dem anderen Halbfinalteam von Kanadas und Vancouvers Stolz Randy „R Inanimate“ K. dürfte sicher wohlbekannt sein, wobei Vorsicht: Es ist nicht das Team von damals, sondern nur der Sechser mit ein paar Neuerungen7. Oh, und damit hat er effektiv einen Trip geklaut!! Hat jedenfalls auch was, wenn man die WM quasi vor der Haustüre hat, aber trotzdem in einem Hotel schläft, das laut Firestorm sogar noch dekadenterteurer als das ganze Hilton-Zeug sein soll! Nun gut, also ich hätte im Winter nicht damit gerechnet, dass er diesen Sechser im Sommer immer noch spielen würde, sondern höchstens irgendwie anders Togekiss + Stalobor, aber so kann man sich irren. Solche Geschichten machen mich auch immer mehr darüber wundern, was gewesen wäre, wenn ich mein eigenes „Signaturteam“ zu den offiziellen Turnieren gebracht hätte, was...

Ebenso darüber wundern macht mich das Team von Enosh „Human“ S., das sich als defensiver Hail Room klassifizieren lässt und damit konzeptuell sowas wie „eine Mischung“ meiner beiden großen Teams dieser Generation ist. Ich bin in meinen Kommentaren dazu wirklich extrem vorsichtig – etwa, weil ich es in erster Linie gar nicht mal verstehe, wie er und ausgerechnet er, der eigentlich immer für die Offensive stand und dem auch ich auch Full TR nie im Leben zugetraut hätte, das zum Geier geschafft hat. Ich wünsche mir im Moment in pokémonischer Hinsicht nichts sehnlicher als einen Report dazu, um es vielleicht dann mal zu... verstehen. Sejun kann so revolutionär sein wie er will – die Team-Erfolg-Combo des Jahres ist genau das da. Nochmal, wie zum Geier hat der das angestellt? Ich fühl mich so klein.

Bei Gavin „kingofkongs“ M. sieht's dann für seine persönlichen Verhältnisse zumindest mal vergleichsweise langweilig aus. Der Typ war doch eigentlich bekannt für Wahlband-Galagladi und überhaupt auffällig viele Wahlitems und auffällig viele Regenchecks, wenn nicht manchmal auch auffällig harten Regen, haha. Trotzdem ebenfalls eine unglaubliche Geschichte insgesamt. Er hatte ein sehr hartes erstes Jahr bei den alten Säcken mit keiner einzigen Top 8 bei den Regionals und den Konsequenzen von fatalen Organisationsfehlern, und jo, dann nimmt er sich ausgerechnet das dickste Turnier von allen, um diesen Fluch zu brechen. Das Team hat eine gewisse Ähnlichkeit zu dem Material, mit dem Zach bekannt geworden ist, nur die Interpretation ganz anders: Zach war der Typ, der quasi gerne Volcatop gespielt hat ohne überhaupt Volcatop groß zu spielen, wenn man so will, und Gavin hat das Team genau mit Volcatop im Sinn gebaut, wollte nur lieber Kappalores als Kapoera.

Das Finale hatte außerdem – neben einem mal wieder einseitigen Matchup – einen besonders interessanten Zug8. Ich sollt es mir endlich selber nochmal anschauen, nachdem ich beim Livestream aufgrund der Einseitigkeit abgelenkt genug war, um genau dieses Element zu verpassen. Diese Spieler sind hervorragende Zutaten zu einem internationalen Blutbad! Ahja, ergänzende Lektüre zu den Erkenntnissen aus den US Nats gibt es auch noch9.

Das war's denn also zu den Turnieren, nun noch ein paar andere Sachen.

Und was ist mit Australien?

Nacht und Nebel. Die Serie da unten ist insgesamt ziemlich chaotisch organisiert worden und die Leute, die sich dabei durchgesetzt haben, sind ungefähr genauso bekannt wie der Rest des Landes, nämlich gar nicht. Immerhin haben nette Leute für uns trotzdem Statistiken gesammelt, also einfach mal reingucken.

Kopieren geht über Studieren?

Der Teamklau ist überall und gewinnt so viel wie noch nie. Es gab mal Zeiten, da wurde man noch dafür belächelt, fremde Teams zu spielen, aber mittlerweile scheint der Spaß salonfähig geworden zu sein. Faszinierend, es ist schon irgendwie faszinierend. Erfolgsgarantie hat es ja noch lange nicht. So glaub ich zumindest, weil ich noch nie besonders gut mit fremden Teams war und ich auch schon genug andere gesehen hab, die ein offensichtlich geklautes Team jetzt nicht zu gut gespielt haben, haha.

Und wenn man von den eindeutigen Kopien mal absieht, dann bemerkt man, dass das Metagame insgesamt größtenteils aus dem Kopieren von bekannten Ideen und Konzepten besteht. Denkt mal drüber nach, wann habt Ihr eigentlich so das letzte Mal ein Team wirklich gebaut und nicht viel mehr irgendwas bereits Bestehendes nach eigenen Bedürfnissen modifiziert oder sonstwie fremde Bausteine zusammengesetzt? So der waschechte Teambau ist bei der Weiterforschtheit des Formats ein aussterbender Prozess, wenn man so will. Und in wenigen Monaten können wir's alles über den Haufen schmeißen, denn dann kommt XY und da müssen wir dann ja doch wieder mit dem Teambau anfangen, bevor es überhaupt was Schönes zum Klauen geben kann. Das wird erstmal lustig.

Ohje, als ob der Perfektionismus nicht schon nervig genug wär, hab ich wohl oder übel zusätzlichen Grund, meine eigenen Teambaufertigkeiten in Frage zu stellen, nachdem meine Teams wohl nicht gerade beliebt in den Kopien zu sein scheinen. Andererseits glaub ich aber, würd es mich ganz schön ärgern, wenn jemand bei einem Turnier mit meinem Team aufmarschiert und mehr erreicht als ich (und das wäre an so einem Ort wie Bochum nichtmal ein Kunststück gewesen *hust*). Wobei, dann wären meine Teambaufertigkeiten ja doch in Ordnung und viel mehr meine spielerischen fürn Arsch. Ach, es ist einfach immer falsch, lol. Na ja, machen wir mal weiter.

Pokémon als Kinderspiel

Anderswo in der Welt hat es sich über die Jahre schon angedeutet und nun müssen wir's wohl auch hier bei uns akzeptieren: Pokémon ist ein Kinderspiel, also gewinnen Kinder auch Pokémon-Turniere! Wie, klingt zynisch? Mist. Aber was will man halt machen, wenn man so ein alter Sack ist, der keine VGC hatte, als er noch jung war. Ich habe schon lange behauptet, dass so zwischen 14 und 16 plusminus sonstwas das beste Alter sei, um kompetitiv Pokémon zu spielen, und das ist wohlgemerkt so ziemlich der Grenzbereich zwischen Senior und Master Division. Es sind dieses Jahr ganz schön viele Trips an Leute gegangen, die letztes Jahr noch vergleichsweise leichte Turniere in der Nachwuchsklasse hatten und für die der Sprung ins altersoffene Gemetzel wie nebensächlich erschien. Unter dem Rest auch noch genug andere Minderjährige dabei, und denken wir mal zurück in die Vergangenheit, dann war auch ein gewisser Ray noch nicht gerade alt, als er seine erste Weltmeisterschaft gewonnen hat.

Ich hab irgendwann mal behauptet, dass es doof sei, dass die Senior Division nicht bis 17 oder zumindest 15 gehe, und das würd ich hier und heute gerne zurücknehmen. Wenn man die Leute so aufteilen würde, hätten wir hinterher womöglich zwei Divisionen, die auf eine Art und Weise konkurrierten, die dem Spiel insgesamt nicht unbedingt dienlich wäre. Mit den ganzen vorliegenden Erfolgsgeschichten ist der Beweis so ziemlich erbracht, dass die Grenze genau richtig gesetzt ist. Wenn dann hab ich jetzt eher das Gefühl, dass Junioren irgendwie zu lange gehen, aber weiß nicht, kann mich täuschen... Ziemlich lahm jedenfalls, wie insbesondere da immer dieselben Leute gewinnen, aber nicht, weil sie wirklich so gut sind, sondern weil ihre Gegner... nicht existieren. Oh, und es ist ungefähr jeder einzelne Junior für die WM qualifiziert, der auch nur einen einzigen CP gewonnen hat! Das schafft ja nun wirklich jeder, der Knöpfchen drücken kann, nahezu tausendfach, meine Fresse...

Haters gonna hate: Das Spiel gehört den Kindern und es wird nicht leichter, als alter Sack mal wieder zu Erfolgen zu kommen.

Deutschland in der Welt

Fühlt sich an wie eine Wundertüte. Es sind alles gute Spieler, die in Vancouver für uns spielen werden, und ich denke mal, gewiss sind sie auch nicht „schlechter“ als die vom Vorjahr. Die Qualifikation war knallhart und wer es da auch ohne die bizarre Erweiterung schon reingeschafft hat, indem er beispielsweise ein Halbfinale erreicht hat, hat dafür höchstwahrscheinlich ein ganz schönes Programm hinter sich. Bleibt: deutsche WM-Teilnehmer sind dafür berühmt, immer dann, wenn's drauf ankommt, gegen die späteren Helden zu verkacken und in der Folge irgendwo im Mittelfeld zu landen. Sind das hier also die Leute, die diesen Fluch brechen können? Oder besser gesagt, brechen werden? Können ja, denn wie gesagt, die haben bereits Großes leisten müssen, um diese Chance zu kriegen, und wer des Erfolgs durch und durch würdig ist, muss bestrebt sein, sich noch weiter zu steigern. Also werden sie den Fluch brechen? Ich drück die Daumen, aber meine Euphorie hält sich für den Moment doch eher in Grenzen.

Wir sind bei keinem der Qualifikationsturniere über einen zweiten Platz hinausgekommen und entsprechend hatte niemand wirklich die absolute Siegermentalität und Kaltblütigkeit, die es braucht, um ein internationaler Held zu werden. Ganz anders als die Italiener – die haben mit uns gespielt wie mit Puppen und vor allem Bochum hat sich angefühlt wie eine Machtdemonstration, so wie sie da sogar noch besser waren als bei sich zu Hause. Und dann auch die Briten, die schon konstanter waren als wir, und ebenso einen ungeschlagenen Meister in ihren Reihen haben. Es ist ziemlich ironisch – 2012 galten Spanien und Deutschland noch als die stärksten Länder Europas, doch 2013 finde ich, haben Italien und das Vereinigte Königreich die Nase vorn in der Hinsicht. Und wie sieht Deutschland im Vergleich gegen Spanien aus? Spanien hat ein Stück von seinem Glanz verloren, aber unabhängig davon haben sie immer noch Abel „Flash“ S. und damit verbleibt Deutschland als einziges Land im Turnier neben Frankreich und Japan ohne eine Heldenfigur. Die Wetteinsätze sprechen also so ziemlich gegen uns. Da Fußballvergleiche ja so beliebt sind: Eier! Wir brauchen Eier! Der gute Oli Kahn ist sowas wie mein ewiger Lieblingsfußballspieler und was uns sehr gut täte, wäre ein Klon von ihm, der am stärksten wird, wenn das ganze Publikum gegen ihn ist. ツ

Kurzer Exkurs zu den Senioren: Dass die 2012 nix gerissen haben, war nicht mehr und nicht weniger als eine große Enttäuschung. Dieses Jahr sind ihre Chancen mindestens nochmal so gut, von daher erwarte ich selbstverständlich, dass es einen deutschen Senioren im Viertelfinale 2013 gibt, und vielleicht sogar mehr als nur das, wer weiß. Was ist das denn, mach den Kindern doch nicht mehr Druck als nötig; wenn überhaupt, sind die erstmal nur da, um zu lernen, und der wahre Spaß fängt doch erst in der Master Division an... Aber unsere Senioren haben sehr wohl Talent genug, dass sie es den alten Säcken und jenen, die welche werden wollen (lol), doch mal vormachen könnten, wie man sich im PWT und dergleichen verewigt. Schaden kann's nicht!

Meine Tipps für die WM

Bleiben wir mal dabei: deutsche Senioren bringen einen Spieler ins Viertelfinale; wenn's gut läuft, deren zwei. Bei den Masters bin ich leider pessimistisch und glaube entsprechend, es wird wieder nix. Widerlegt mich gern, denn das haben wir so oder so bitter nötig, Freunde! (Vielleicht funktioniert's ja, wenn ich den einen Mut zuspreche und die andern anstachel, haha.) Ahja, und Junioren... mh, schwierig. Es wär mal an der Zeit für unsere üblichen Kandidaten, dass sie ihre ganze Erfahrung mal in Substanz verwandeln können, aber mit 8 statt nur 2 Japanern wird's nicht gerade leichter für sie.

Und wer wird Weltmeister 2013? Schwierig, ich mag mich da heute nicht auf irgendwen festlegen. Ich sage so viel, dass Ray, wenn er ernst macht, in einer eigenen Liga zu spielen scheint, und dann stellt sich die Frage, wer kann Ray am ehesten schlagen und hat gleichzeitig genauso das Potenzial, das ganze Feld zu kontrollieren? Das wäre dann Sejun. 2012 kam es zu dieser Begegnung noch nicht, aber wenn es dazu gekommen wäre, dann genau im Finale. Man munkelt, dass Sejun im Viertelfinale nicht etwa rein spielerisch, sondern auch durch saftiges Scouting besiegt wurde. Und das ist wohlgemerkt nun auch schon ein Jahr her; der ist genauso wie diverse andere Große noch jung und ich geh davon aus, er wird diesen Sommer noch viel stärker sein als damals. In einem fairen Turnier wär er mein Weltmeistertipp, so viel kann ich sagen. Da er aber das widerspenstigste Turnier von allen kriegen wird, weil er einfach mal der einzige Koreaner ist, sehe ich's schon kommen, wie er zwar noch in die Top 8 einmarschiert, aber danach einfach irgendwann den Pfeil in Achilles' Hacke sieht und verliert. Andere Frage, wird Ray Vierfachweltmeister? Ich habe jetzt zwei Jahre lang gesagt, der wiederholt das nicht, weil wer (außer Jason K.) wird denn zweimal Weltmeister? (Vielleicht musste er's ja deshalb dreimal tun...) Zweimal am Arsch. Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, was ich dieses Jahr von ihm erwarten soll. Nur wenn er nochmal ernst macht, dann sehe ich ziemlich gute Chancen, dass der Papst in höherer Mission gewinnt.

...Probleme, die das TCG nicht hat. Da nützt es einem wenig, fremde Listen zu kennen, und sowas wie spielerische Angewohnheiten gibt es gar nicht groß, so wie der Spielfluss davon diktiert wird, was man zieht, was man in die Preise legt usw. Na ja, wenn dann später mehr dazu, oder?

Der Friede sei mit Euch.

Materialien

  1. Team von Cheolhwan Y., Halbfinalist Südkorea
  2. Bioscis Regen-Team
  3. Team und Bericht von Benjamin G., Viertelfinalist Vereinigtes Königreich
  4. Team von Rachel A., Viertelfinalistin Vereinigtes Königreich
  5. Video aus eigener Erfahrung mit dem Raikou-Irokex-Scherox-Regen-Archetyp
  6. Despotar/Caesurio-Team von Kage, in Turnieren mehrfach nachgebaut und für WM qualifiziert
  7. Neues altes Team mit Bericht von Randy K., Halbfinalist Nordamerika
  8. Friendly Fire
  9. Erkenntnisse der US Nationals
  10. Offizielle Webpräsenz der Pokémon Weltmeisterschaft 2013

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